Günter Rohrbach

Günter Rohrbach ist einer der bedeutendsten deutsche Film- und Fernsehproduzentenproduzenten. Trotz internationaler Erfolge wie „Das Boot“ und „Die unendliche Geschichte“ blieb Rohrbach in Deutschland und beeinflusste hier in leitenden Positionen beim WDR und der Bavaria Film GmbH die deutsche Fernsehlandschaft maßgeblich. Heute arbeitet er als freier Filmproduzent.

1928 – 1949 – Kindheit und Jugend in Neunkirchen

Günter Rohrbach wird 1928 in Neunkirchen geboren und verbringt hier seine Kindheit und Jugend.

1949 – 1956 – Studienzeit

Nach dem Abitur 1949 studiert er in Bonn, Paris, München und Köln Germanistik, Philosophie, Psychologie und Theaterwissenschaften.

Nach zwei Semestern unterbricht er das Studium, um am Staatstheater Saarbrücken als Regieassistent zu arbeiten und baut nebenbei zusammen mit Schauspielern und Schauspielschülern des Saarbrücker Konservatoriums eine eigene Studiobühne auf.

Außerdem arbeitet Rohrbach schon während des Studiums als Journalist, vor allem für die Kulturredaktion des Saarländischen Rundfunks, und schreibt für die Zeitschrift „Filmkritik“ und die „Frankfurter Hefte“. Mit anderen gründet er den Bonner Filmclub und eine studentische Theatergruppe.

1957 – Promotion.

Die 1957 abgeschlossene Promotion, veröffentlicht in der Schriftenreihe „Bonner Arbeiten zur deutschen Literatur“ unter dem Titel „Figur und Charakter“ beschäftigt sich mit Grimmelshausens „Simplicissimus“.

1957 – 1961 – Journalist in Bonn

Beim „Bonner Generalanzeiger“ wird Rohrbach zum Journalisten ausgebildet. Gleichzeitig ist er freier Mitarbeiter bei mehreren anderen Zeitungen und Rundfunkanstalten.

1960 arbeitet Rohrbach als Redakteur an seinem ersten Fernseh-Feature, „Der Krieg findet im Kino statt“, das die Darstellung von Kriegserlebnissen im Film analysiert.

1961 – 1979 – WDR

Im Mai 1961 tritt Rohrbach in den WDR ein und wirkt dort zunächst als Assistent des Fernsehdirektors Dr. Hans-Joachim Lange am Aufbau des WDR-Fernsehens mit.

Zwischen 1963 und 1965 ist er Leiter des Planungsstabs. In dieser Rolle entwickelt er ein Konzept für den dritten Sender und produziert zahlreiche Pilotfilme.

Als Hauptabteilungsleiter Fernsehspiel (ein Aufgabenbereich, der immer wieder ausgebaut wird und später „Programmbereich Fernsehspiel, Unterhaltung, Familie heißt) für das erste Programm bleibt Rohrbach bis 1979 beim WDR.

In seine Zeit beim WDR fallen Unterhaltungssendungen wie die erste deutsche TV-Talkshow „Je später der Abend“ (mit Dietmar Schönherr) und die Comedy-Serie „Klimbim“ (mit Ingrid Steeger), Fernsehspiele wie „Acht Stunde sind kein Tag“ (R.W. Fassbinder) und die Entwicklung der Krimiserie „Tatort“.

1979 – 1994 – Bavaria Film GmbH

Von 1979 bis 1994 ist Rohrbach Geschäftsführer der Bavaria Film GmbH und prägt die Filmstudios nachhaltig. Produktionen wie „Das Boot“ (1981), „Die unendliche Geschichte“ (1984), „Ödipussi“ (1988), „Go Trabbi Go“ (1991), „Pappa ante Portas“ (1991) und „Schtonk“ (1992) sind nur einige der großen Erfolge aus dieser Zeit.

Seit 1994 – Freiberuflicher Filmproduzent

Als freiberuflicher Filmproduzent produziert Rohrbach Filme wie „Die Apothekerin“ (1997), „Die Bubi Scholz Story“ (1998), „Aimée und Jaguar“ (1999). „Die weiße Massai“ (2005) und „Hotel Lux“ (2011).

Nebenamtliche Engagements

Rohrbach übernimmt zwischen 1992 und 1998 nebenamtlich eine Stelle als Honorarprofessor und Abteilungsleiter an der Hochschule für Fernsehen und Film München. Gleichzeitig ist er Vorsitzender des Bundesverbandes Deutscher Fernsehproduzenten.

Von 2003 bis 2010 sind Günter Rohrbach und Senta Berger die ersten Präsidenten der neu gegründeten Deutschen Filmakademie.

Zudem ist Rohrbach Mitglied der Europäischen Filmakademie, der Akademie der Darstellenden Künste und des Beirats der Cinemathek Berlin.

Auszeichnungen

Zu Rohrbachs vielen Auszeichnungen zählen der Bundesfilmpreis (drei Mal), der Bundesfilmpreis für hervorragendes Wirken im deutschen Film, der Emmy Award, ein BAFTA Award, der Bayrische Filmpreis (drei Mal), der Ehrenpreis des Bayrischen Filmpreises, die Besondere Ehrung des Adolf-Grimme-Preises, die Goldene Kamera (zwei Mal), der Bayrische Fernsehpreis, der Filmpreis der Stadt München, die Berlinale Kamera (2009), und ein Stern auf dem Boulevard der Stars in Berlin (2010) und Nominierungen für Golden Globe und Oscar.